Archiv abgeschlossene Projekte bis 2013

Motivation der Zuwanderung von Arbeitskräften aus den EU-25/EFTA-Staaten in die Schweiz

B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung AG, Basel
Dezember 2013

Erstmals untersucht eine Studie umfassend die Rekrutierungsgründe von Schweizer Arbeitgebern, die Personen aus der EU/EFTA angestellt haben. Ebenso gibt sie Aufschluss darüber, aus welchen Motiven Ausländerinnen und Ausländer aus den genannten Staaten in die Schweiz einwandern. Der Bundesrat hatte im Jahr 2011 das Bundesamt für Migration (BFM) beauftragt, eine solche Expertise zu veranlassen.

Für Arbeitgeber steht an erster Stelle der Fachkräftemangel: 45% der Schweizer Arbeitgeber gaben als Rekrutierungsgrund fehlende Fachkräfte im Inland an. Rund 33% der befragten Firmenverantwortlichen stellten eine Person aus dem EU-Raum an, da zu wenige Kandidaten im lokalen Bewerbungspool vorhanden waren. 19% verwiesen auf die Spezialkenntnisse der aus dem Ausland stammenden Kandidatin respektive des Kandidaten.


Evaluation: Praxis humanitäre Visa

Interface Politikstudien Forschung Beratung und Universität Luzern
Dezember 2013

Seit September 2012 ist die Einreichung von Asylgesuchen auf Schweizer Vertretungen im Ausland nach Art. 20 Asylgesetz (AsylG) nicht mehr möglich. Personen, bei denen aufgrund des konkreten Einzelfalls offensichtlich davon ausgegangen werden muss, dass sie im Heimat- oder Herkunftsstaat unmittelbar, ernsthaft und konkret an Leib und Leben gefährdet sind, haben jedoch neu die Möglichkeit, mit einem Visum aus humanitären Gründen in die Schweiz einzureisen. Im Auftrag des Bundesamts für Migration (BFM) führte Interface Politikstudien Forschung Beratung gemeinsam mit der Universität Luzern eine Evaluation der Praxis zu den humanitären Visa durch.


Optionen der Schweiz für die Errichtung eines Programms für registrierte Reisende

Ernst Basler + Partner AG, Zürich
September 2013

Im Zuge der voranschreitenden Globalisierung nimmt der Personenverkehr weltweit zu. Erreichbarkeit ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor, wobei nebst Infrastrukturbauten zunehmend auch operationelle Massnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit und zur Vereinfachung des Reiseablaufs umgesetzt werden. In der Schweiz bestehen Ideen, allenfalls ein eigenes Programm für registrierte Reisende aus Drittstaaten zu erstellen. Das Bundesamt für Migration beauftragte Ernst Basler + Partner damit, eine Studie zu möglichen Optionen der Schweiz bezüglich der Errichtung eines Programms für registrierte Reisende zu erstellen.


Schätzung der Kosten und Vereinfachung der Regulierungen im Bereich der Zulassung von ausländischen Erwerbstätigen zum schweizerischen Arbeitsmarkt

B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung, Basel
August 2013

Die hier vorliegende Studie "Schätzung der Kosten und Vereinfachung der Regulierungen im Bereich der Zulassung von ausländischen Erwerbstätigen zum schweizerischen Arbeitsmarkt" ist ein integraler Bestandteil eines Projekts des Bundesrates das in Zusammenhang mit der Annahme der Postulate Fournier 10.3429 und Zuppiger 10.3592 lanciert wurde. Diese Studie wurde mit den Analysen der anderen Bereiche zum "Bericht des Bundesrates über die Kosten der Regulierung" zusammengefasst.

Finanziert wurde die Teilstudie über die ausländischen Arbeitskräfte durch das Bundesamt für Migration. Die Untersuchungen befassen sich nicht nur mit der Schätzung der Regulierungskosten, sondern auch mit der Identifizierung von Maßnahmen, um diese Kosten zu senken.


Evaluation der Rückkehrhilfe

KEK-CDC Consultants, Zürich
B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung, Basel
Juli 2012 – Juli 2013

Im Rahmen der Erfüllung des Postulats des Postulats 11.3062 "Wirksamkeit und Kosten der Rückkehrhilfe" vom 8. März 2011 wurden die Rückkehrhilfeprogramme für Georgien, Guinea, Irak und Nigeria im Zeitraum 2005-2010 sowie der individuellen Rückkehrhilfe für den Kosovo, die Türkei und Sri Lanka extern evaluiert. Die Evaluation kommt zum Ergebnis, dass das schweizerische Rückkehrhilfesystem effizient ist und, was die finanziellen Aufwendungen angeht, im europäischen Durchschnitt liegt. Die Rückkehrhilfe fördert die freiwillige Ausreise von abgewiesenen Asylsuchenden aus der Schweiz und unterstützt diese dabei, sich in ihrem Herkunftsland wieder zu integrieren.


Fiskalbilanz der Neuen Immigration in die Schweiz

Forschungsstelle für Arbeitsmarkt- und Industrieökonomik (FAI), Universität Basel
Dezember 2012

Die fiskalische Auswirkung bzw. Inzidenz der Immigration befasst sich mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen dem, was Einwandernde in Form von Steuern und Beiträgen in die Staatskasse und die Sozialversicherungen einzahlen, und dem, was sie an Zuwendungen und Leistungen erhalten. Wer finanziert im Saldo wen: Die Ausländer die Einheimischen oder umgekehrt? Eine Antwort hierauf liefert eine Fiskalbilanz, welche die Menge an staatlichen Leistungen, welche Ausländer beziehen, mit deren Finanzierungsbeiträgen vergleicht. Übersteigen die Beiträge die erhaltenen Leistungen bzw. fällt die Fiskalbilanz positiv aus, ist die Immigration aus der Sicht des Staatshaushalts für das Zielland profitabel.


Handlungsoptionen zur Reform der vorläufigen Aufnahme

International Centre for Migration Policy Development ICMPD
November 2012

Ziel dieser Studie ist es, aufzuzeigen, wie das Institut der vorläufigen Aufnahme reformiert werden kann, um einerseits sowohl den Bedürfnissen nach internationalem Schutz gerecht zu werden und andererseits die Rückkehroption nicht aus den Augen zu verlieren und schliesslich auch der durch Zeitablauf bedingten fortschreitenden Integration auch aufenthaltsrechtlich Rechnung zu tragen. Anhand der Regelungen in vergleichbaren anderen europäischen Staaten sollen nicht nur Fragen des ausländerrechtlichen Status und die Kriterien, welche zur Anwesenheitsregelung führen, sondern auch die Rechtsstellung der Personen beleuchtet werden, die in der schweizerischen Rechtsordnung vorläufig aufgenommen sind.


Regionalwirtschaftliche Analyse Empfangs- und Verfahrenszentren des BFM

Ecoplan, Bern
Oktober 2012

Das Bundesamt für Migration (BFM) führt in der Schweiz fünf dezentrale Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ) für Asylsuchende. Das BFM sucht angesichts der Zunahme der Asylgesuche und im Rahmen der Neustrukturierung des Asylbereichs zusätzliche Unterbringungskapazitäten. Vor diesem Hintergrund wurden die bestehenden Unterkünfte auf ihre regionalwirtschaftlichen Effekte untersucht.


Das Personenfreizügigkeitsabkommen Schweiz-EU/EFTA und das Wachstum des BIP pro Kopf in der Schweiz

Konjunkturforschungsstelle KOF ETH Zürich
Mai 2012

Die Konjunkturforschungsstelle KOF-ETH Zürich hat eine Studie zum Einfluss des Personenfreizügigkeitsabkommens Schweiz–EU (FZA) auf das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf veröffentlicht. Die Studie wurde vom Bundesamt für Migration (BFM) in Auftrag gegeben.


«Zwangsheiraten» in der Schweiz: Ursachen, Formen, Ausmass

Dr. Anna Neubauer und Prof. Dr. Jeanine Dahinden, Universität Neuchâtel
März 2011 – Januar 2012

Die Studie beschreibt Ursachen, Formen und Ausmass von «Zwangsheiraten» in der Schweiz und eruiert das Profil der Opfer. Weiter legt sie dar, welche Massnahmen in den Bereichen Prävention, Betreuung und Schutz bereits bestehen respektive welche weiterführenden Massnahmen ins Auge zu fassen wären. Gestützt darauf wird ein Programm mit gezielten Massnahmen umgesetzt, welche auf eine behutsame und effektive Weise betroffene Personen vor Ort unterstützen und schützen (Sensibilisierung, Anlaufstellen und Beratung, Schutz).


Gesundheitsmonitoring der Migrationsbevölkerung II

(Federführung Bundesamt für Gesundheit BAG)
Arbeitsgemeinschaft BASS, ZHAW, ISPM, M.I.S TREND
November 2009 – September 2011

Um die Datenlage zu verbessern und mittelfristig Veränderungstendenzen im Gesundheitszustand und -verhalten der Migrationsbevölkerung sowie bei deren Inanspruchnahme des Gesundheitswesens zu erkennen, ist 2010 das zweite Gesundheitsmonitoring (GMM ll) durchgeführt worden. Die Resultate zeigen: In der Schweiz sind deutliche Ungleichheiten zwischen der einheimischen Bevölkerung und Migrantinnen bzw. Migranten nachweisbar. Der körperliche und psychische Gesundheitszustand der Befragten ist in vielen Fällen schlechter als derjenige der Einheimischen. Bei der Inanspruchnahme von medizinischen Dienstleistungen konnten hingegen keine systematischen Unterschiede gefunden werden.


Soziale Mischung und Quartierentwicklung: Anspruch versus Machbarkeit

Mathilde Schulte-Haller, Beratung&Coaching, Zürich
März 2011

Die Studie behandelt die Thematik der sozialen Durchmischung im Kontext der Stadt- und Quartierentwicklung. Sie soll Aufschluss darüber geben, ob beziehungsweise in welchen konkreten planerischen Zusammenhängen soziale Durchmischung für die Bezeichnung von Problemlagen oder Zielen der Quartierentwicklung geeignet ist. Die Folgerungen aus dieser kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der sozialen Durchmischung sollen den Verantwortlichen eine gemeinsame begriffliche Verständigungsbasis und Leitlinien für die Praxis der Quartierentwicklung bieten.


Arbeitsmarktintegration von EU/EFTA-Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz

Prof. George Sheldon, Universität Basel
Dezember 2009 – Februar 2011

Das Personenfreizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) gilt als Herzstück der Bilateralen Verträge I. Mit Inkrafttreten des Protokolls II am 1. Juni 2009 haben Bürgerinnen und Bürger aus insgesamt 27 EU-Staaten plus drei EFTA-Staaten erleichterten Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt erhalten. Für die neuen EU-Mitgliedstaaten (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien) wurden Übergangsfristen eingesetzt, d.h. es gelten weiterhin Zuwanderungsbeschränkungen, die jedoch schrittweise aufgehoben werden. Dank dem Abkommen profitieren Schweizer Unternehmen ihrerseits von den erweiterten Rekrutierungsmöglichkeiten im EU-Raum. Die Personenfreizügigkeit wird umso wichtiger, als das Angebot an inländischen Arbeitskräften mittelfristig aus demographischen Gründen tendenziell rückläufig ist. Mit Beginn der Wirtschaftskrise hat sich eine neue Kontroverse um die Zuwanderung aus der EU entwickelt. Meldungen über hohe Arbeitslosenquoten unter den Ausländerinnen und Ausländer – welche angeblich die Arbeitslosenkasse belasten – häufen sich.

Vor diesem Hintergrund befasst sich die Studie mit drei Hauptthemen:

  • der Entwicklung der Zu- und Rückwanderungen von ausländischen Arbeitskräften aus den EU-17/EFTA-Ländern in der Schweiz,
  • dem Ausmass der Arbeitsmarktintegration dieser Ausländer hierzulande und
  • der Auswirkung der seit dem Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommens (FZA) der Schweiz mit der EU im Juni 2002 erfolgten Zuwanderungen aus dem EU-17/EFTA-Raum auf die Löhne der inländischen Erwerbsbevölkerung (Schweizer und ansässige Ausländer).

Die afrikanische Bevölkerung in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuenburg)
April 2008 – Januar 2011

Über die in der Schweiz lebenden Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika ist wenig bekannt. Das hängt zweifellos damit zusammen, dass die Migration aus diesem Kontinent ein relativ neues Phänomen ist und dass unser Land, anders als die ehemaligen Kolonialmächte, nie enge Beziehungen zu afrikanischen Ländern gepflegt hat. Diese Studie soll eine Bestandsaufnahme der in der Schweiz lebenden Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika ermöglichen. Bessere soziodemografische Kenntnisse über die afrikanische Bevölkerung in der Schweiz sind eine wesentliche Voraussetzung, um zusammen mit diesen Migrantinnen und Migranten politische Strategien für Projekte in den Bereichen Entwicklung, Integration und freiwillige Rückkehr zu erarbeiten.


Ausländisches Gesundheitspersonal in der Schweiz

Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan, Neuenburg
November 2010

Die Gesundheitssysteme der Industrie- wie auch der Entwicklungsländer sind derzeit mit einem zunehmenden Mangel an Gesundheitsfachkräften konfrontiert. Die Schweiz ist diesbezüglich in einer privilegierten Position, kann sie doch der Knappheit im Inland begegnen, indem sie qualifiziertes, im Ausland ausgebildetes Personal rekrutiert. Durch einen Domino-Effekt trägt die Schweiz damit zur Abwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aus den ärmsten Ländern bei, auch wenn Arbeitskräfte bloss aus den Nachbarländern angeworben werden.

Dieser Bericht trägt Informationen aus neun Datenbanken zusammen, mit Fokus auf der Ärzteschaft und dem Pflegepersonal in den Spitälern und in den Alters- und Pflegeheimen. Zentraler Gegenstand der Diskussion um die internationale Rekrutierung sind die Bestände und Ströme der im Ausland ausgebildeten Personen. Der Bericht verfolgt drei Ziele: (1) Die Schätzung der Nettozuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften in die Schweiz, um Aufschluss über die Abhängigkeit des Gesundheitssystems von der internationalen Rekrutierung zu erhalten; (2) Die Beschreibung des Zusammenhangs zwischen den Wanderungsströmen und der Entwicklung des Fachkräftebestandes in den Einrichtungen des Gesundheitswesens einerseits und der Entwicklung des im Inland ausgebildeten Berufsnachwuchses; (3) Die Identifikation von Indikatoren, die entwickelt werden müssen, um künftig ein Monitoring der Migration von Gesundheitspersonal in der Schweiz zu ermöglichen.


Die somalische und die eritreische Diaspora in der Schweiz

Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH, Bern
August 2010

Somalische und eritreische Diasporagemeinschaften sind in vielen Ländern der Welt anzutreffen. Rund 7000 Somalier und mehr als 7500 Eritreer lebten Ende 2008 in der Schweiz. Beide Gruppen sind in den letzten Jahren aufgrund steigender Asylgesuche stetig gewachsen. Die Studie bietet einen Überblick über die wichtigsten Fakten und Informationen zu den beiden Migrantengruppen, deren Migrationsgeschichte und sozioökonomischer Situation in der Schweiz. Sie versteht sich als eine Bestandsaufnahme unterschiedlicher Themen und wendet sich an ein breites Publikum: an Vertreter von Gemeinden, Kantonen und Bund, an Verantwortliche des Integrationsbereichs und anderer Institutionen oder Organisationen (soziale Einrichtungen, Schulen, Gesundheitswesen, Arbeitgeber, Polizei, Justiz usw.) sowie an Interessierte, die im Rahmen ihrer Tätigkeit mit Menschen aus Somalia und Eritrea in Kontakt kommen.


Langzeitbezug von Nothilfe durch weggewiesene Asylsuchende

Büro Vatter, Bern
November 2009 – Mai 2010

Asylsuchende mit einem rechtskräftigen Wegweisungsentscheid und angesetzter bzw. abgelaufener Ausreisefrist haben keinen Anspruch mehr auf Sozialhilfe für Asylsuchende. Bis zum Zeitpunkt ihrer Abreise aus der Schweiz können sie gestützt auf Artikel 12 der Bundesverfassung lediglich Hilfe in Notlagen (Nothilfe) beziehen.

Diese Studie analysiert den Bezug von Nothilfe durch weggewiesene Asylsuchende näher. Dabei stand der sogenannte Langzeitbezug von Nothilfe im Zentrum der Untersuchung. Dieser und seine Folgeprobleme waren zu beschreiben, mögliche Erklärungen zu identifizieren und Massnahmen für allfällige Verbesserungen zu diskutieren, wobei die Vollzugspraxis der Kantone im Vordergrund stand.


EUCITAC

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien, Universität Neuchâtel
Februar – Dezember 2009

Die Rechtsentwicklung, Rechtsanwendung, Forschung und Statistik ist in Europa stark nationalstaatlich geprägt. Die Daten sind teils schwer zugänglichen und verstreut. Deshalb ist ein Vergleich der nationalen Systeme nur mit einem sehr hohen Aufwand möglich.

EUCITAC soll eine Informations- und Forschungsplattform werden, die die rechtlichen und politischen Aspekte im Bereich Bürgerrecht in den 27 EU-Mitgliedsstaaten und den Nachbarstaaten einfach zugänglich und vergleichbar macht. Das BFM unterstützt dieses Projekt im Rahmen seines Forschungskredits.


Benchmarkstudie zur Asylpraxis in Dänemark und Grossbritannien

International Centre for Migration Policy Development ICMPD
August – November 2009

Während die Schweiz in den letzten Jahren mit hohen Asylgesuchszahlen konfrontiert war, schafften es Dänemark und Grossbritannien, die Gesuchszahlen seit 2001 respektive 2002 deutlich zu senken. In Grossbritannien betrug die Gesuchszahl im 2008 nur noch etwas mehr als ein Fünftel der Menge von 2002, in Dänemark gar nur noch einen Siebtel.

Die augenfällige Abnahme der Asylgesuchzahlen in Dänemark und Grossbritannien lässt vermuten, dass diese beiden Staaten ihre Asylpolitik und Praxis zwischen 2000 und 2008 verändert haben. Für das BFM von Interesse ist, welche konkreten Asylpraxisänderungen vorgenommen wurden und wie sich diese auf die Zahlen ausgewirkt haben.

Die Veränderungen der Asylpraxen und ihre Auswirkungen auf die Attraktivität des Ziellandes soll an den drei Asylbewerbergruppen aus Eritrea, Irak und Somalia veranschaulicht werden.


Jugendliche mit Migrationshintergrund im Übergang ins Erwachsenenalter

Hochschule für Soziale Arbeit, Luzern
Mai 2008 – November 2009

Im Rahmen des Integrationsförderungsprogrammes des Bundes hat die Forschungsstelle der HSA Luzern von Januar 2005 bis Juni 2006 eine Studie mit dem Titel «Soziale Vernetzung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund» in Emmen durchgeführt. Die zweite Befragung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat nun zum Ziel, wichtige Schritte der Jugendlichen im Übergang ins Erwachsenenalter im «Längsschnitt» zu beobachten und zu untersuchen: dazu gehören Prozesse der beruflichen Positionierung (Suche nach einem Ausbildungsplatz, Inanspruchnahme von Brückenangeboten) ebenso wie Veränderungen des sozialen Umfeldes. Im Anschluss an die Studie sollen in Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus der Praxis Empfehlungen zuhanden der Jugend- und Integrationspolitik ausgearbeitet werden.


Diaspora und Migrantengemeinschaften aus der Türkei in der Schweiz

Swiss Academy for Development, Biel
Oktober 2008 – September 2009

Die türkische Diaspora in der Schweiz umfasste Ende 2007 72'633 Personen oder rund 4,6% der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. Rund 2'000 Personen aus der Türkei befinden sich im Asylprozess.

Studien in Zürich zeigen grössere Integrationsdefizite in der Sprache, vor allem bei Frauen. Zudem gibt es Indikatoren, welche auf einen geringen Grad der kulturellen Integration hinweisen. Die Partizipation an Schule und Elternbildung ist eher unterdurchschnittlich.

Ziel ist eine klare, übersichtliche Dokumentation (Atlas). So soll die Studie Fachleuten, die in ihrer Arbeit mit Türken und Kurden zu tun haben, Informationen über Migrations­hintergründe und die Lebenssituation in der Schweiz liefern. Daneben wird das gesammelte Hintergrundwissen aber auch für externe Stellen, z.B. Lehrpersonen, zur Verfügung stehen.


Die kosovarische Bevölkerung in der Schweiz

Hochschule für Soziale Arbeit, Luzern
August 2008 – Juli 2009

Zugewanderte aus dem Kosovo sind in den letzten Jahren zu einer grossen Minderheit in der Schweiz geworden. Aufgrund der in Wellen erfolgten Einwanderung, ergeben sich unterschiedliche Integrationsverläufe und Problemfelder. Trotz der langen Migrationstradition ist nur wenig Wissen über die Kosovaren und Kosovarinnen in der Schweiz vorhanden.

Die Studie soll Fachleuten, die in ihrer Arbeit mit Kosovaren zu tun haben, Informationen über Migrationshintergründe und die Lebenssituation in der Schweiz liefern, dies insbesondere in Bereichen, wo im Umgang mit dieser Zuwanderungsgruppe Überforderungen bekundet werden.


Die portugiesische Bevölkerung in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien, Universität Neuchâtel
Januar 2008 – Juni 2009

Über die wichtige Bevölkerungsgruppe der Portugiesen ist nur wenig Wissen vorhanden, doch punktuelle Studien deuten darauf hin, dass Personen aus Portugal relativ grosse Integrationsdefizite aufweisen (Arbeitslosigkeit, Sprache, etc.). Verschiedene Aspekte sollen nun genauer untersucht werden. Ziel ist eine klare, übersichtliche Dokumentation (Atlas). So soll die Studie Fachleuten, die in ihrer Arbeit mit Portugiesinnen und Portugiesen zu tun haben, Informationen über Migrationshintergründe und die Lebenssituation in der Schweiz liefern. Daneben das gesammelte Hintergrundwissen aber auch für externe Stellen, z.B. Lehrpersonen, zur Verfügung stehen.


Einbürgerung und Integration in der Schweiz

Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut
Januar – Mai 2009

In dieser Studie wird zum einen untersucht, wie sich Zahl und Struktur der Einbürgerungen in der Schweiz in den letzten 20 Jahren entwickelt haben. Sodann interessiert, wie erfolgreich eingebürgerte Personen im Vergleich zu Ausländern und Schweizern im Schweizer Arbeitsmarkt integriert sind. Falls sich – wie in vergleichbaren Studien in anderen westlichen Ländern – herausstellt, dass die Gruppe der Eingebürgerten bezüglich Bildungsstand und beruflicher Integration deutliche Unterschiede zu den anderen Gruppen aufweist, möchten die Forscher herausfinden, wie diese Unterschiede zu erklären sind.


Migrationspartnerschaften

Universität Luzern
Oktober 2008 – September 2010

Der Begriff «Migrationspartnerschaften» steht für Win-Win-Lösungen im politischen Management von Migrationsströmen. Migrationspartnerschaften verbinden Sachthemen aus dem Bereich Migration mit anderen Politikbereichen wie Entwicklung, Handel, Finanzen oder Sicherheit. Deshalb erfordern sie einen besonders hohen Grad an Koordination zwischen allen Beteiligten. Die Studie untersucht an vier Beispielen auf binationaler, regionaler und internationaler Ebene die Faktoren, die solchen Partnerschaften Gestalt geben.

Als Ergebnis dieser Studie wird definiert werden, unter welchen Bedingungen Migrationspartnerschaften als neue Instrumente internationaler Migrationspolitik realisiert werden können.


Flughafenverfahrensvergleich

International Centre for Migration Policy Development ICMPD
November 2008 – März 2009

Asylgesuchstellungen an den Schweizer Flughäfen stellen einen Sonderfall im Asyl­verfahren dar, da die Asylsuchenden für die Dauer des ganzen erst- und zweitinstanzlichen Verfahrens im Transitbereich des Flughafens bleiben und somit nicht ins Zielland einreisen. Darin unterscheidet sich das Flughafenverfahren vom Inlandverfahren. Mit dieser Studie, die die gesetzlichen und praktischen Rahmenbedingungen an sieben ausgewählten europäischen Flughäfen untersucht und vergleicht, sollen die bisher nur sehr lückenhaften Kenntnisse über die Flughafenverfahren in anderen europäischen Ländern erweitert werden.


Pilotstudie zur prospektiven Untersuchung der psychischen Gesundheit und der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei Asylsuchenden

Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer der psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Zürich
April 2008 – März 2009

Aktuell gibt es für die Schweiz wenig verlässlichen Angaben über die psychische Gesundheit und die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen bei Asylsuchenden. Es wird aber aufgrund verschiedener Indizien angenommen, dass Asylsuchende in überdurchschnittlichem Ausmass an Gesundheitsproblemen, insbesondere an psychischen Störungen leiden. Unklar ist jedoch, ob Faktoren (wie z.B. Traumata) vor der Migration Hauptursachen dieser Probleme sind oder ob eher die Lebensbedingungen im Aufnahmeland und das Fehlen des gewohnten sozialen Umfelds zu diesen Störungen führen. Die Pilotstudie soll klären, ob eine grösser angelegte, prospektive Studie durchführbar ist.


Kuppel, Tempel, Minarett. Ein Dokumentationsprojekt

Universität Luzern
April 2008 – März 2009

Das Projekt erhebt und dokumentiert auf dem Gebiet der ganzen Schweiz jene Gebäude, die als Sakralbauten erkennbar und erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund grenzüberschreitender Migration entstanden sind. Ziel ist die Erstellung einer Internetseite mit Fotos sowie Informationen zur Baugeschichte und Nutzung der Sakralbauten.


Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik

Institut de Hautes Études Internationales et du Développement (IHEID) Genève
Januar 2008 – Januar 2009

Das Jahrbuch des IHEID hat die Verbindung zwischen Entwicklungshilfe und Migration zum Thema. Dabei sollen grundlegenden Konzepte, neue Theorien und Trends rund um Migration und Entwicklungshilfe präsentiert sowie die Hauptakteure in der Schweiz wie auch im Ausland und ihr Betätigungsfeld vorgestellt werden.


Schweizer Asylrecht, EU-Standards und internationales Flüchtlingsrecht: Eine Vergleichsstudie

UNHCR
November 2008 – Januar 2009
Buchpublikation im Stämpfli-Verlag, Bern (ISBN 978-3-7272-9529-4)

Mit den Schengen/Dublin-Assoziationsabkommen gelangt ein zentraler Rechtsakt der europäischen Asylrechtsharmonisierung, die Dublin-II-Verordnung, unmittelbar in der Schweiz zur Anwendung. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union entschieden mit dem Amsterdamer Vertrag, die Asylpolitik zur Gemeinschaftsaufgabe zu machen und für zentrale Bereiche des Asylrechts Mindeststandards festzulegen. In der ersten Phase der EU-Asylharmonisierung wurden Richtlinien mit Mindeststandards verabschiedet, sie kommen in den Mitgliedstaaten zur Anwendung. Die Schweiz wird den EU-Asyl-Acquis zunehmend berücksichtigen müssen. Die vorliegende Studie vergleicht das schweizerische Flüchtlingsrecht mit den europäischen Rechtsnormen. Darüber hinaus wird die Vereinbarkeit des Schweizer Rechts und des europäischen Rechts mit internationalen Standards überprüft, wie sie die Genfer Flüchtlingskonvention und andere Menschenrechtsinstrumente festlegen.


Erfolgsfaktoren für die Integration in den Arbeitsmarkt

KEK-CDC Consultants, Zürich
September 2008

In dieser Studie steht die Frage nach den Gründen für den unterschiedlichen Erfolg der Kantone bei der Integration von Flüchtlingen im Vordergrund. Dazu werden sowohl die «hard facts» (unterschiedliche Zusammensetzung der strukturellen Merkmale der Zielgruppe in verschiedenen Kantonen) wie auch die «soft facts» (Organisation, Angebotsvielfalt, Art und Intensität der Fördermassnahmen, ...) erfasst.


Wege zu einer besseren Kommunikation: Kooperation mit Netzwerken von Zugewanderten

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien, Universität Neuchâtel
In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit
November 2006 – Dezember 2007

In den Niederlanden sind Regierungsinitiativen, die versuchen, das Potenzial von Eigen­organisationen von MigrantInnen in den Dienste einer Gesundheits- und Integrationspolitik zu rücken, seit längerem verbreitet. Insbesondere dienen Organisationen von MigrantInnen als wichtiger Anknüpfungspunkt für Informations- oder Aufklärungskampagnen. Im Deutschsprachigen Raum hingegen sind solche Ansätze neueren Datums. Die Studie soll aufzeigen, welche erfolgreichen Ansätzen und Modellen betreffend die Information von Ausländerinnen und Ausländern existieren und wie eine Verbesserung und Effizienz­steigerung bei der Diffusion von Informationen im Gesundheits- und Integrationsbereich erreicht werden kann.


Integration und Quartierentwicklung in mittelgrossen und kleineren Städten der Schweiz

MARS Michal Arend Research Solutions, Zollikon
August 2006 – Januar 2008

Integrationsprobleme kumulieren sich häufig in Agglomerationsgebieten. Im Rahmen des «Berichts Integrationsmassnahmen» (Bundesratsentscheid vom 22. August 2007) fördert der Bund deshalb die Quartierentwicklung in ausgewählten städtischen Gebieten. Die vorliegende Studie liefert Entscheidungsgrundlagen, welche Quartiere als Pilotprojekte, so genannte «Projets urbains», unterstützt werden sollen. Im Fokus liegen insbesondere mittelgrosse Städte und Agglomerationsgemeinden, die von bestehenden und sich kumulierenden Integrationsdefiziten betroffen sind und die notwendigen integrations­fördernden Institutionen noch nicht aufgebaut haben. Bei der Interpretation der Studie ist zu beachten, dass eine direkte Vergleichbarkeit zwischen den Gemeinden nicht möglich ist und die Probleme und Aussagen im situativen Kontext zu werten sind.


Die sri-lankische Diaspora in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien, Universität Neuchâtel
November 2007

Mit rund 32 000 Staatsangehörigen stellt Sri Lanka heute das zwölftgrösste Herkunftsland der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung in der Schweiz dar. In den Diskussionen der Öffentlichkeit spielt die Herkunft und die «Kultur» eine starke Rolle. Diasporagruppen sind zwar schon unter verschiedenen Fragestellungen erforscht worden. Bislang existieren zu Handen der Behörden aber keine guten Übersichtsdarstellungen mit den wichtigsten Fakten und Daten, den Organisationsformen sowie den laufenden Tendenzen. Im Rahmen einer Pilotstudie über die sri-lankische Diaspora in der Schweiz ist für eine Gruppe von Zuwanderern erstmals eine solche Übersicht erstellt worden.


Migrationspartnerschaften. Eine Bestandsaufnahme. Darstellung des Begriffs im internationalen und schweizerischen Kontext.

IOM Bern
August 2006 – September 2007

Die Internationale Organisation für Migration IOM in Bern hat eine Studie erstellt, deren Ziel es ist, Entscheidungsträgern und der interessierten Fachwelt eine präzise Zusammen­stellung des Begriffes Migrationspartnerschaft zu geben. Die Studie zeigt den aktuellen Stand der internationalen und nationalen Diskussion über das Thema und stellt ein konkretes Projekt des BFM im Westbalkan vor.


Qualifizierte Studie zu Krankheitsmodellen und Therapieerwartungen von traumatisierten Migrantinnen und Migranten

Ambulatorium für Kriegs- und Folteropfer (afk)
2006 – 2007

Ziel der Untersuchung war es, mit einem besseren Verständnis der Vorstellungen und Erwartungen von Migrantinnen und Migranten zielgerichtetere und effektivere Behandlungs­modelle für diese Personengruppe zu erarbeiten und im Asylbereich umzusetzen.


Katamnestische Studie über Langzeitverläufe bei Personen des Asylrechts mit psychischen Belastungen

Sozialtherapeutisches Zentrum der Asyl-Organisation Zürich
2002 – 2007

Ziel dieser Studie ist es, Einblick zu geben in Langzeitverläufe von Personen der untersuchten Gruppe, um relevante Faktoren zu erkennen, welche die Entwicklung der Gesundheit und der Integration dieser Personen beeinflusst haben. Ausserdem wird versucht, eine statistische Aussage zu Tendenzen und Faktoren von Langzeitverläufen dieser Personen zu machen.


Somalische Flüchtlinge in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuenburg)
Januar 2004 – Januar 2006

In der Schweiz leben rund 5000 Flüchtlinge und Asylsuchende aus Somalia. Diese Studie beschreibt das Profil der somalischen Bevölkerung in der Schweiz und dokumentiert ihre Migrationsgeschichten. Eine detaillierte Übersicht über die Lebensbedingungen und die Asylpolitik in der Schweiz und in den anderen Ländern auf ihrem Migrationsweg ergänzen diese Analyse.


Auswirkungen der EU-Erweiterung auf den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt in der Schweiz

Prof. Yves Flückiger, Universität Genf
Januar – Dezember 2005

Die Studie untersucht, welche Auswirkungen die EU-Osterweiterung auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in der Schweiz haben könnte.


Migrationsflüsse und -strategien westafrikanischer Asylsuchender in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien, Universität Neuchâtel
März 2003 – April 2005

Untersuchung zur Entwicklung der Asylgesuche aus Afrika seit 1992. Inhalt dieser Studie sind ausserdem die Themen: Einfluss politischer Massnahmen auf den Migrationsfluss, Migrationsstrategien westafrikanischer Asylsuchender, Befragung potentieller Migranten in ihrer Herkunftsregion und Entscheidprozesse afrikanischer Asylsuchender in einem Drittstaat.


Sprachförderung in der Zweitsprache für Migrant/innen: Eine Untersuchung des Angebots

Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien BASS, Bern
Juni 2004 – April 2005

Die Studie schafft einen Überblick über die Angebotsstrukturen für fremdsprachige Erwachsene (nachobligatorischer Schulbereich bzw. Personen ab 16 Jahren) und zeigt Lücken auf. Im Vordergrund stehen Angebote auf dem Sprachniveau A1 gemäss dem europäischen Sprachenportfolio. Weiterhin werden erste Grundlagen zur Entwicklung einer Gesamtstrategie für die Förderung der Kompetenz in einer Ortssprache erarbeitet.


Menschenschmuggel und irreguläre Migration in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Januar 2003 – April 2005

Obschon das Thema Menschenschmuggel in den Medien grosses Interesse geniesst, gibt es kaum ein gesichertes und differenziertes Wissen zu diesem Phänomen. Die vorliegende Studie untersucht die verschiedenen Formen, Hintergründe und Dynamiken des Menschenschmuggels in der Schweiz. Nebst der Analyse bestehender Daten und Statistiken wurde in mehr als 40 persönlichen Interviews das Wissen von PraktikerInnen und FachexpertInnen eingeholt und valorisiert. Als Schweizer Beitrag zu einem europäischen Forschungsprojekt sowie getragen vom Bundesamt für Flüchtlinge, möchte diese Studie mit ihren Ergebnissen eine Migrationspolitik mitformulieren, die den Menschenschmuggel zwar effektiv bekämpft, dies aber nicht auf Kosten der international verbrieften Menschenrechte tut.


A-Care – Gesundheitsversorgung asylsuchender Personen in Basel Stadt

Institut der Pflegewissenschaft, Universitätsspital Basel
2004 – 2005

Im Jahre 2000 schuf das Universitätsspital Basel Stadt ein spezielles Managed-Care Versicherungsmodell für Asylsuchende, das sich nicht nur auf die Betreuung der Patienten im ambulanten Bereich beschränkte, sondern die vollständige medizinische Behandlungs­kette abdeckte. In dem 4 Jahre dauernden Projekt wurden knapp tausend Asylsuchende versichert, wobei die gesundheitliche Situation, die bezogenen Betreuungsleistungen und deren Kosten genau dokumentiert wurden. Vom BFM wurde nach Abschluss des Projekts ein Expertenteam der Universität Basel beauftragt, eine statistische Auswertung der Daten über Krankheitsdiagnosen, erbrachte medizinische Leistungen und deren Kosten vorzunehmen und darauf aufbauend die wichtigsten Faktoren, die die medizinische Betreuung der Patientengruppe beeinflusste, zu analysieren.


Migration und Beschäftigung: Bilaterale Abkommen am Scheideweg

OECD, Paris, und Bundesamt für Zuwanderung, Integration und Auswanderung, Bern
Dezember 2004
Herausgegeben von der OECD (französische Version: ISBN 92-64-108696; englische Version: ISBN 92-64-10867-X)

Diese Publikation bietet einen Überblick über die Praktiken der OECD-Länder bei der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte. Sie analysiert die Hindernisse, die die Aushandlung von Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte behindern können. Sie stellt auch die Aussichten für eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Arbeitsmigration oder der Entwicklung in den Herkunftsländern dar.

Der Bericht untersucht zunächst bilaterale Abkommen und andere Formen der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte in mehreren OECD-Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Polen, Schweiz, Tschechische Republik, USA und Vereinigtes Königreich) sowie auf den Philippinen und in Rumänien. Sie beschreibt die Verwaltung und Umsetzung dieser Praktiken und analysiert ihre Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte, die wirtschaftliche Entwicklung und die Migrationspolitik der Aufnahme- und Herkunftsländer. Die Publikation untersucht auch die Entwicklungsperspektiven dieser Art von Migration. Der Anhang enthält eine Liste der wichtigsten Abkommen, die von den OECD-Ländern unterzeichnet wurden, nach Art der Anwerbung.


Sans-Papiers in der Schweiz: Arbeitsmarkt, nicht Asylpolitik ist entscheidend

gfs.bern, Forschung für Politik, Kommunikation und Gesellschaft
Juli – Dezember 2004

Ziel des Projektes war es, aufgrund von Schätzungen aus sechs Agglomerationen (GE, TI, TG, BS, ZH, Lausanne) der Schweiz, eine gesamtschweizerische hochgerechnete Schätzung der Zahl der Sans-Papiers in der Schweiz zu machen.


Sans-Papiers in der Schweiz: Widersprüche und Interessenkonflikte

Bundesamt für Flüchtlinge BFF
2004

Schaffen die neusten, von Sparmassvorgaben geprägten Massnahmen im Schweizer Asylwesen eine neue Generation von Sans-Papiers? Führt die restriktive Asyl- und Migrationspolitik dazu, dass immer mehr Menschen ohne reguläre Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz leben und arbeiten? Die Sans-Papiers-Thematik weckte ganz besonders seit den Kirchenbesetzungen im Jahre 2001 die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien, gewann aber auch an politischer Bedeutung. Die politischen Parteien haben seither die Thematik in ihre Programme aufgenommen, Stellung bezogen und die politische Wichtigkeit, Brisanz und Aktualität wahrgenommen.

Das Bundesamt für Flüchtlinge hat mit dem Ziel einer evidenzbasierten Politikentwicklung eine Bibliografie zu Sans-Papiers in der Schweiz erstellt und den aktuellen Wissenstand in einer Studie aufgearbeitet. Die Studie klärt und definiert den Begriff Sans-Papiers und versucht, die Geschichte der Sans-Papiers in der Schweiz aufzurollen und verschiedene mögliche Gründe für ihre Existenz zu beleuchten. Weiter wird ein Blick auf den Umgang der Medien mit der Thematik geworfen – einerseits in der deutschen, andererseits in der französischen Schweiz. Schliesslich wird der Illegalität, in der sich Sans-Papiers bewegen, die theoretische und praktische Rechtslage gegenübergestellt.


Integrationsförderung des Bundes: Evaluation des Schwerpunktprogramms 2001 bis 2003

INFRAS Forschung und Beratung, Bern
2004

Der Bund stellte 2001 zum ersten Mal finanzielle Mittel zur Förderung der Integration von Ausländerinnen und Ausländern zur Verfügung. In der ersten Programmperiode wurden diese Beiträge durch das Bundesamt für Zuwanderung, Integration und Auswanderung (IMES) auf Antrag der Eidgenössischen Ausländerkommission (EKA) vergeben.

Die Evaluation des Schwerpunktprogramms 2001 bis 2003 beurteilt das Programmkonzept, den Vollzug, die Projektleistungen und -wirkungen sowie die bisherige Zielerreichung des Programms insgesamt als positiv. Die Evaluation empfiehlt, die auf Bundesebene begonnene Integrationsförderung kontinuierlich weiterzuführen, an der Mischung von Bestehendem (z.B. mehrere Schwerpunkte) und Neuem (z.B. neue Schwerpunkte) festzuhalten und den Lernprozess der Akteure durch eine verbesserte Erfolgskontrolle unter Sicherstellung entsprechender personellen Ressourcen weiter zu fördern.


Therapie- und Betreuungsmodell sowie Standards für die niederschwellige Betreuung und Therapierung von psychisch kranken und traumatisierten Personen des Asylbereichs

Ethnologisch-Psychologisches Zentrum Zürich (EPZ) der Asyl-Organisation Zürich
2003

Ziel der Studie war es, den Therapie- und Betreuungsansatz des EPZ bei psychisch kranken und traumatisierten Asylsuchenden mittels einer Dokumentation und Analyse der Arbeit im EPZ wissenschaftlich zu beurteilen sowie eine Kosten-Nutzenanalyse, die die Effizienz und Vorteile solcher Sonderstrukturen aufzeigen soll, vorzunehmen. Daneben sollten Qualitätsstandards für die Betreuung traumatisierter und psychisch kranker Asylsuchender formuliert werden, die als Grundlage für Angebote von spezialisierten Einrichtungen zur Betreuung und Behandlung von traumatisierten und psychisch kranken Personen des Asylbereichs dienen und gesamtschweizerisch angewendet werden können.


Prominente Flüchtlinge im Schweizer Exil

Bundesamt für Flüchtlinge BFF
2003

Dieses amtsinterne Projekt setzte sich zum Ziel, den Aufenthalt von zehn prominenten Flüchtlingen, die im 20. Jahrhundert in der Schweiz im Exil lebten, zu untersuchen. Ausgewertet wurden dabei die in den Archiven des Bundesamtes für Flüchtlinge liegenden Flüchtlingsdossiers. Die übergreifende Thematik der einzelnen Beiträge ist das wechselseitige Verhältnis zwischen Behörden und prominenten Flüchtlingen. Zur Darstellung gelangt einerseits der Umgang der Behörden mit Prominenten; andererseits wird die Wahrnehmung der Behörden durch die Flüchtlinge selbst ins Licht gerückt. Behandelt werden die Fälle von Bertolt Brecht, Stephan Hermlin, Agota Kristof, Thomas Mann, Hans Mayer, Robert Musil, Michel Olian, Ignazio Silone, Fritzi Spitzer und Otto Heinrich Weissert.


Asylsuchende auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt 1996-2000

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Oktober 2000 – Januar 2002

Welche Rolle spielen Asylsuchende in der Schweizer Wirtschaft? Entsprechen sie einem spezifischen Arbeitskräftebedarf oder bleiben sie am Rand des Wirtschaftssystems und auf Unterstützung angewiesen? Diese Fragen beantwortet dieser Bericht gestützt auf eine Analyse der Beschäftigung der 200 000 Asylsuchenden, die sich zwischen 1996 und 2000 in der Schweiz aufhielten.


Sozialhilfe für Asylsuchende im europäischen Vergleich

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Januar 1999 – Februar 2001

Seit einigen Jahren haben die Personenbestände im Asylbereich kontinuierlich zugenommen. Vor diesem Hintergrund und angesichts der jüngsten Entwicklungen im Flüchtlingswesen geben die wachsenden Fürsorgekosten in verantwortlichen Kreisen zunehmend Anlass zu Beunruhigung. In politischen Debatten wird unter anderem die Vermutung laut, das Leistungsniveau in der Schweiz sei für die relativ starke Zuwanderung (mit)verantwortlich. Obwohl ähnliche Überlegungen auch in anderen europäischen Ländern angestellt werden, liegen bisher kaum fundierte Untersuchungen über die Bedeutung von Sozialleistungen als Beweggründe bei der Wahl eines Ziellandes vor. Eine sachliche Prüfung des Arguments scheitert meist bereits, wenn es darum geht, die Sozialhilfe in einem überstaatlichen Vergleich zu beurteilen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen Beitrag in dieser Richtung zu leisten, indem der Umfang der Unterstützung in europäischen Staaten verglichen wird – ohne allerdings auf die Frage einzutreten, ob und inwiefern das Leistungsniveau die Migrationsziele von Asylsuchenden bestimmt.


Aktuelle Roma-Migration aus EU-Beitrittskandidaten

International Centre for Migration Policy Development ICMPD
Februar 2001

In den Jahren 1997 bis 2000 sahen sich verschiedene Staaten, darunter die Schweiz, mit einem Anstieg der Asylgesuche von Roma aus den EU-Beitrittskandidaten Zentral- und Osteuropas konfrontiert. Diese Studie analysiert diese Migrationsflüsse und diskutiert verschiedene Handlungsoptionen.


Asyldestination Europa: Eine Geographie der Asylbewegungen

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Februar 1999 – Januar 2001
Buchpublikation im Seismo-Verlag, Zürich (ISBN 978-3-908239-81-9)

Während der beiden letzten Jahrzehnte haben Flüchtlingsmigrationen nicht nur weltweit, sondern auch in Europa stark zugenommen. Debatten über Wanderungsphänomene und insbesondere über die Ausgestaltung der Asylpolitik sind in den meisten Staaten stark polarisiert und emotional aufgeladen. Die Umstände und Faktoren, welche die Geographie der Asylmigrationen innerhalb Europas prägen, wurden bisher kaum wissenschaftlich erforscht. Diese Studie füllt diese Lücke, bringt Fakten und empirisch fundierte Argumente in die Diskussion ein. Die Studie untersucht die individuellen Handlungsstrategien der Asylsuchenden sowie die sozioökonomischen und geopolitischen Prozesse, welche den internationalen Wanderungen zu Grunde liegen. Einerseits wird am Beispiel von sechs europäischen Ländern die Wirkung gesetzlicher und administrativer Massnahmen auf die Entwicklung der Migrationsbewegungen zwischen 1992 und 1999 ermittelt. Andererseits werden Entscheidungsmuster und Mechanismen herausgearbeitet, welche die Wahl eines Asyllandes und die individuellen Migrationswege beeinflussen.


Die vier Überfremdungsinitiativen von 1970, 1974, 1977 und 1988: Argumente und Gegenargumente

Bundesamt für Flüchtlinge BFF
August 2000

Auf Grundlage von in Zeitungsartikeln der Jahre 1970 bis 1988 veröffentlichten Ansichten stellte das Bundesamt für Flüchtlinge die wesentlichen Argumente und Gegenargumente der Überfremdungsinitiativen von 1970, 1974, 1977 und 1988 zusammen.


Machbarkeitsstudie: Evaluation des Rückkehrhilfeprogramms des Bundesamtes für Flüchtlinge

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Januar 2000 – Juli 2000

Gemäss dieser Machbarkeitsstudie kann das Rückkehrhilfeprogramm des Bundesamtes für Flüchtlinge evaluiert werden. Die zur Verfügung stehende Datenbank und die organisatorische Struktur ermöglichen den Zugang zu den für eine Evaluation benötigten Daten.


Kompatibilität des Schweizer Asylverfahrens mit Harmonisierungsbestrebungen im Asylrecht der Europäischen Union

Prof Dr. Kay Hailbronner, Universität Konstanz
Juli 1999 – Januar 2000
Buchpublikation im Schulthess-Verlag, Zürich (ISBN 3-7255-4006-3)

Diese Studie analysiert die Kompatibilität des Schweizer Asylverfahrens mit den Harmonisierungsbestrebungen im Asylrecht der Europäischen Union. Dabei werden insbesondere folgende Fragestellungen vertieft: (1) völkerrechtliche und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen des Asyl- und Flüchtlingsrechts, (2) rechtliche und faktische Grundlagen des Asylwesens in der EU, (3) die Drittstaatenregelung, (4) die Straffung des Asylverfahrens, (5) Asylsuchende aus sicheren Herkunftsstaaten, (6) Rückführung abgelehnter Asylbewerber und (7) Carrier Sanctions. Abschliessend werden zuhanden des Bundesamtes für Flüchtlinge Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen formuliert.


Vergleich von Sozialleistungen an Asylsuchende in fünf europäischen Ländern

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Oktober 1998

Diese Studie vergleicht die Sozialleistungen an Asylsuchende in fünf europäischen Ländern: Dänemark, Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz. Im Vordergrund steht dabei der Umfang der Leistungen für Unterkunft, Nahrung, Kleidung, soziale und medizinische Betreuung in Sozialhilfesystemen, die Flüchtlingen während des ganzen Aufenthalts umfassende staatliche Unterstützung garantieren. Auffallend sind die relativ geringen Abweichungen im Leistungsniveau zwischen diesen Staaten. Ferner wird auf die Unterschiede zu Aufnahmemodellen hingewiesen, die nur beschränkte staatliche Unterstützung gewähren.


Die Flüchtlingspolitik der Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Bundesamt für Flüchtlinge BFF
Februar 1998

Die vom Bundesamt für Flüchtlinge organisierte Fachtagung beleuchtete verschiedene Aspekte der schweizerischen Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg. Es referierten Historiker, Philosophen, Vertreter der Verwaltung und Zeitzeugen.


Asyl und Arbeit: Eine Studie zur Erwerbsintegration von Asylsuchenden und Flüchtlingen in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Januar 1998

Ausgangspunkt des Forschungsprojekts stellte die Tatsache dar, dass Flüchtlinge erwartungsgemäss sehr viel weniger in den schweizerischen Arbeitsmarkt integriert sind als die ständige schweizerische Wohnbevölkerung. Lediglich 41% der Asylsuchenden und 46% der anerkannten Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter gingen 1995/1996 einer Erwerbstätigkeit nach, während es bei der ständigen schweizerischen Wohnbevölkerung 78% waren. Ziel des Forschungsprojektes war es, mehr über die allgemeine Situation von Asylbewerbern und Flüchtlingen im schweizerischen Berufsleben zu erfahren und zu ermitteln, welche Mechanismen die Integration in den Arbeitsmarkt bestimmen. Der Bericht fasst die wichtigsten Ergebnisse eines rund zweijährigen Forschungsprojekts zusammen, welches das Schweizerische Forum für Migrationsstudien im Auftrag des Bundesamts für Flüchtlinge durchführte.


Ein neues Konzept der Migrationspolitik

Expertenkommission Migration
August 1997

Die Expertenkommission Migration wurde vom Bundesrat beauftragt, Ziele, Mittel und Massnahmen für eine künftige Migrationspolitik zu entwickeln. Dabei sollte sie die Zielkonflikte darlegen, Massnahmen zur Entschärfung dieser Konflikte ausarbeiten und Prioritäten aufzeigen. Die Kommission hatte neben den bestehenden politischen und rechtlichen Grundlagen der Ausländer-, Asyl- und internationalen Flüchtlingspolitik auch die Legislaturziele 1995-1999 zu berücksichtigen. Ebenfalls einzubeziehen waren der Bericht über eine schweizerische Migrationspolitik vom Mai 1995 und dessen Vernehmlassungsergebnisse.


Nationale Unterschiede in der Arbeitsintegration von Asylsuchenden

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Dezember 1996

Der Bericht beinhaltet die wichtigsten Ergebnisse der dritten Phase des Forschungsprojekts «Flüchtlinge und Arbeitsintegration», das im Herbst 1995 vom Bundesamt für Flüchtlinge in Auftrag gegeben wurde, um die Determinanten der niedrigen Erwerbsbeteiligung von Personen aus dem Asylbereich zu ermitteln.


Arbeitsmarktintegration von Asylsuchenden und Flüchtlingen

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Dezember 1996

Der Bericht präsentiert die Ergebnisse der ersten beiden Phasen einer Studie, welche das Schweizerische Forum für Migrationsstudien im Auftrag des Bundesamts für Flüchtlinge durchführte. Ziel der Untersuchung ist es, die niedrigen Erwerbsquoten von Personen aus dem Asylbereich zu erklären und damit eine Grundlage für die Evaluation von Handlungsmöglichkeiten bereitzustellen. Die Forschung basiert auf Daten des Bundesamts für Flüchtlinge (AUPER) sowie des Bundesamtes für Ausländerfragen (ZAR), auf verschiedenen Datenreihen zur Wirtschaftsstruktur der Kantone sowie auf Interviews.


Die Wiederansiedlung von Flüchtlingen in der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Dezember 1996

Seit den 1950er Jahren stellen die Schweiz und einige andere westliche Staaten dem UNHCR jährlich eine gewisse Zahl von Plätzen zur Verfügung, um die bedürftigsten und gefährdetsten Flüchtlinge aus den vom UNHCR betreuten Lagern in einem sicheren Drittland wiederanzusiedeln. Darüber hinaus nimmt die Schweiz auf Ersuchen des UNHCR oder anderer internationaler Organisationen bei besonders dramatischen Fällen von Flüchtlingselend auch ausserhalb dieser Kontingente Gruppen von Flüchtlingen auf. Im Zuge der Ereignisse in Ex-Jugoslawien und der Aufnahme einer grossen Zahl Schutzbedürftiger, angesichts der allgemeinen Vollzugsschwierigkeiten im Asylbereich und steigender Zahlen von Unterstützungsbedürftigen sowie den Sparanstrengungen der öffentlichen Hand wird die Fortsetzung der bisherigen Politik in Frage gestellt. In diesem Kontext erörtert diese Studie zunächst das internationale Beziehungsfeld und die Politik des UNHCR und widmet sich dann der schweizerischen Praxis. Schliesslich werden verschiedene Handlungsoptionen beschrieben und beurteilt.


Die migrationspolitischen Positionen schweizerischer Parteien und Verbände im Wandel

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Oktober 1996

Der Bericht ist die Fortsetzung der Untersuchung «Das migrationspolitische Feld der Schweiz» und wurde ebenfalls als Auftrag des Bundesamtes für Flüchtlinge ausgeführt. Er fragt nach der Validität der Positionen der verschiedenen Akteure, die an der Vernehmlassung zum «Bericht über eine schweizerische Migrationspolitik» teilgenommen hatten und versucht herauszufinden, welche Chancen bestehen, dass die gegenwärtige blockierte Situation sich in Zukunft verändert.

Um dies zu untersuchen, wurden die Positionen der wichtigsten migrationspolitischen Akteure im Zeitverlauf untersucht. Als politisch machbarer Kompromiss zeichnen sich dabei folgende Optionen ab: Erstens, die Einführung der Freizügigkeit mit Europa erscheint als realistisches Ziel, wenn sie progressiv eingeführt wird und die öffentliche Meinung davon überzeugt wird, dass effiziente Massnahmen gegen Sozialdumping und eine zu starke Einwanderung ergriffen werden; zweitens, die Einführung der Freizügigkeit mit Europa verlangt im Gegenzug eine Reduktion der Einwanderung von ausserhalb Europas; drittens, ein Kurzaufenthalter-Statut, welches mit den innerhalb der EU herrschenden Regeln vereinbar wäre und das Saisonnierstatut ablösen würde, scheint akzeptierbar; viertens, Ausländerpolitik und Asylpolitik müssen zwei getrennte Bereiche bleiben, die Idee, beide zusammenzulegen, trifft auf eine weitgehende Opposition; fünftens, die Einführung einer Integrationspolitik sollte nicht auf unüberwindbare Hindernisse stossen, solange sie als im Interesse aller Bewohner der Schweiz präsentiert wird; sechstens, ein Migrationsgesetz hat nur in Form eines allgemeinen Rahmengesetzes eine Chance angenommen zu werden.


Das migrationspolitische Feld der Schweiz

Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (Universität Neuchâtel)
Mai 1996

Der vom Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) in Auftrag gegebene Bericht stellt eine politikwissenschaftliche Analyse der Vernehmlassung zum «Bericht über eine schweizerische Migrationspolitik» vom Mai 1995 dar, welche parallel zur Auswertung durch das BFF selbst unternommen wurde. Er hat zum Ziel, die zentralen Konflikt- und Konsensfelder in der gegenwärtigen migrationspolitischen Auseinandersetzung der Schweiz herauszuarbeiten.

Die wichtigsten Resultate der Analyse sind die folgenden: Die Internationale Flüchtlingspolitik und die Asylpolitik sind wenig umstritten. Bei ersterer beruht der relative Konsens aber darauf, dass sie nur schwach formalisiert ist, in Bezug auf die letztere ist es die Umsetzung, welche kontrovers beurteilt wird. Als konfliktreichster Bereich kann die sogenannte Ausländerpolitik betrachtet werden. Die umstrittensten Punkte sind dabei das Verhältnis zur EU (Freizügigkeit oder nicht?), das Saisonnierstatut (Abschaffung oder Ersetzung durch einen anderen Status?) sowie das Verhältnis zu den ausserhalb der EU liegenden Staaten (Drei-Kreise- oder nur Zwei-Kreise-Modell?).

In ihrem Konflikt um diese drei Fragen werden die Positionen der verschiedenen migrationspolitischen Akteure vor allem von drei Kräften bestimmt: von ökonomischen Interessen, identitären Forderungen und humanitärem und universalistischem Engagement. Im Zentrum steht aber die Auseinandersetzung zwischen denjenigen Gruppen, die eine an ökonomischen Notwendigkeiten orientierte Immigrationspolitik fordern und denen, die gegen die «Überfremdung» ankämpfen wollen. Um aus dieser Situation, in der sich die verschiedenen Akteure gegenseitig blockieren, herauszufinden, ist die Schaffung einer Expertenkommission (wie sie der Bundesrat beschlossen hat) sicher eine Lösungsstrategie. Ebenso wäre aber eine grundsätzliche – und auf lange Sicht angelegte – Debatte über den Platz der Schweiz im zukünftigen Europa notwendig.


Bericht über eine schweizerische Migrationspolitik

Peter Arbenz, Winterthur
Mai 1995

Am 3. Juli 1993 erteilte der Vorsteher des EJPD, Bundesrat Arnold Koller, dem ehemaligen Direktor des Bundesamtes für Flüchtlinge, Peter Arbenz, den Auftrag, einen Bericht über eine zukünftige Migrationspolitik auszuarbeiten. Dieser Bericht über eine schweizerische Migrationspolitik wurde dem Bundesrat im Mai 1995 vorgelegt und anschliessend zur Grundlage für ein Vernehmlassungsverfahren, welches das Bundesamt für Flüchtlinge in der zweiten Hälfte 1995 durchführte.


Asyl in Europa, Asyl in der Schweiz: eine vergleichende Übersicht über die Einwanderungs- und Asylpolitik westlicher Länder

International Centre for Migration Policy Development ICMPD
1995

Die Studie des International Centre for Migration Policy Development schafft eine vergleichende Übersicht über die Einwanderungs- und Asylpolitik westlicher Länder (Australien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz, USA). Dabei wird auch den innenpolitischen Gegebenheiten und der geopolitischen Lage der Schweiz und den gesamteuropäischen Bemühungen um eine neue Migrationspolitik Rechnung getragen.


Ausländerpolitik und nationaler Konsens

infosuisse, Schweizerische Gesellschaft für politische und wirtschaftliche Forschung, Zürich
September 1993

Das Bundesamt für Flüchtlinge hat eine repräsentative Umfrage der schweizerischen Bevölkerung zur Ausländer- und Asylpolitik mitfinanziert. Die Studie wurde zwischen Januar und April 1993 von der Schweizerischen Gesellschaft für politische und wirtschaftliche Forschung (infosuisse) durchgeführt.

Die Umfrage kommt zum Ergebnis, dass die Schweiz von einem nationalen Konsens im Bereich der Ausländerpolitik noch weit entfernt ist. Die Toleranz der schweizerischen Bevölkerung gegenüber Ausländerinnen und Ausländern kann, gemäss den Ergebnissen dieser Untersuchung, als relativ hoch eingestuft werden, wobei ein harter Kern von etwa 30% als «ausländerunfreundlich» identifiziert wird.

Die Befragten schätzen die Wichtigkeit und Problematik der Asylpolitik als grösser ist als jene der Ausländerpolitik. Deutlich mehr Sorgen bereiten den Befragten hingegen Arbeitslosigkeit, Drogenprobleme, Umweltschutz und die Wirtschaftsentwicklung.

Zum Thema Ausländer- und Asylpolitik scheint die Informiertheit der Bevölkerung ungenügend zu sein. Ferner besteht hier eine deutliche Diskrepanz zwischen der Informiertheit und der Medienpräsenz, d.h. die Häufigkeit, mit der dieses Thema ganz allgemein in den Medien behandelt wird. Offensichtlich wird zu wenig sachdienliche Information vermittelt. Ferner wird die Glaubwürdigkeit von Stellungnahmen von Politikerinnen und Politikern sowie von politischen Parteien zur Ausländer- und Asylpolitik als gering eingestuft.


Wanderungsbewegungen und Gewaltpotential

Prof. Dr. Hans Christian Röglin, Gesellschaft für Kommunikation (GfK), Thalwil
April 1992

Das Bundesamt für Flüchtlinge hat Prof. Dr. Hans Christian Röglin beauftragt, die Zusammenhänge zwischen Wanderungsbewegungen und Gewaltpotential zu klären und die Akzeptanz und Akzeptabilität der schweizerischen Asylpolitik zu untersuchen. Die Studie von Prof. Röglin basiert nicht auf einer Repräsentativumfrage, sondern stützt sich auf gezielte Interviews mit Personen in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Eine vergleichbare Studie wurde 1991 ebenfalls in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich durchgeführt.

In seinen Schlussfolgerungen fordert Prof. Dr. Hans Christian Röglin eine umfassende und sachgerechte Information über die Flüchtlings- und Migrationsprobleme und eine intensivere Kommunikation zwischen allen an der Asylpolitik und -praxis beteiligten Stellen sowie Politikern und einer weiteren Öffentlichkeit. Dieser, für die Akzeptanz und Akzeptabilität der Asylpolitik notwendige Meinungsbildungsprozess setzt voraus, dass die Aufgaben, Kompetenzen und Handlungsspielräume der Asylbehörden, insbesondere des Bundesamtes für Flüchtlinge, einer breiten Öffentlichkeit bewusstgemacht werden. Zudem sind die Probleme im Asyl- und Migrationsbereich in ihrer ganzen Komplexität aufzuzeigen und die vorhandenen Zielkonflikte einer öffentlichen Diskussion zugänglich zu machen.


Perspektiven der Fürsorge in einer zukünftigen Flüchtlings- und Asylpolitik

Bundesamt für Flüchtlinge BFF
November 1990

Im November 1989 setzte der Delegierte für das Flüchtlingswesen eine aus Vertreterinnen und Vertretern der Kantone, von Gemeinden, der privaten Hilfswerke und des Bundes zusammengesetzte Arbeitsgruppe ein, um Perspektiven der Fürsorge in einer zukünftigen Flüchtlings- und Asylpolitik auszuarbeiten. Der Bericht der Arbeitsgruppe enthält eine Beschreibung der heutigen Praxis sowie Vorschläge, wie die Fürsorge angesichts künftiger Anforderungen neugestaltet werden könnte.


Kenntnisse und Einstellungen zu Fragen der Asyl- und Flüchtlingspolitik

Prof. Dr. Ulrich Klöti, Forschungsstelle für Politische Wissenschaft, Universität Zürich
Juni 1990

Im Auftrag des Delegierten für das Flüchtlingswesen (DFW) hat die Forschungsstelle für Politische Wissenschaft der Universität Zürich die Kenntnisse und Einstellungen der Schweizerinnen und Schweizer zu Fragen der Asyl- und Flüchtlingspolitik untersucht. Dazu wurden im Rahmen der VOX-Analysen zu den eidgenössischen Abstimmungen vom Juni 1988 und vom April 1990 je rund 1000 Interviews durchgeführt. Die Befragten wurden nach dem Quotenverfahren ausgewählt, was eine repräsentative Stichprobe ergab, die signifikante statistische Aussagen bei Abweichungen von 3 bis 5 Prozent erlaubt.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass das Wissen der Schweizerinnen und Schweizer über die Herkunft und die Zahl der Asylsuchenden in der Schweiz als sehr gering einzustufen ist. Über die rechtlichen Gründe, die eine Asylgewährung erlauben, wissen die Befragten eher Bescheid. Der Kenntnisstand hat sich im April 1990 gegenüber Juni 1988 nur unwesentlich verbessert. Die Grenze zwischen den Befürwortern einer liberalen Asylpolitik und den Gegnern einer allzu offenen Asylpraxis verläuft einerseits zwischen den Generationen, andererseits zwischen den Parteien links und rechts der Mitte. Als weitere bestimmende Grösse kann die Schulbildung betrachtet werden. In einzelnen Fragen sind auch gewichtige Unterschiede zwischen Deutschschweizern und Westschweizern zu beobachten, wobei letztere eher eine offenere Haltung einnehmen.


Letzte Änderung 12.03.2021

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