Rasch wachsende Regionen wie Sursee-Mittelland verändern nicht nur das Gesicht einer Landschaft, sondern auch das Zusammenleben der Menschen. Neuer Wohnraum führt zu mehr Mobilität – das schwächt die Bindung an gewachsene Strukturen. Das dörfliche oder kleinstädtische Landleben muss sich angesichts von Zuwanderung und Individualisierung neu erfinden.
Die Region Sursee-Mittelland stellt sich diesen Herausforderungen. Der regionale Entwicklungsträger (RET) hat «Periurban» zum Anlass genommen, einen Entwicklungsprozess anzustossen und die Verbandsgemeinden einzuladen, Projekte zur Verbesserung des Zusammenlebens zu initiieren. Dank der Förderung von «Periurban» wurden im Projektzeitraum regionale und lokale Netzwerke miteinander verknüpft – und so der soziale Zusammenhalt gefördert.
Das Projekt «Landschaf(f)t Zusammenleben» gliederte sich in drei Teilprojekte:
Teilprojekt Integration: Aus den verschiedenen Akteuren in den Gemeinden entstand ein zusammenhängendes regionales Netzwerk der Integrationsförderung. Das bündelt Ressourcen, ermöglicht das Voneinander-Lernen und zeigt sich in einer freundlichen Willkommenskultur.
Teilprojekt Gelebte Kultur: Die Gemeinde Triengen verband vier fusionierte Ortsteile mit einem kulturellen Rundweg. Beromünster – ebenfalls eine fusionierte Gemeinde – gab sich ein Kulturkonzept. Damit soll das Verbindende der Kultur sichtbar gemacht und ein gemeinsames Dach für die verschiedenen Aktivitäten geschaffen werden.
Teilprojekt Freiwilligenarbeit: Wer sich freiwillig engagiert, wünscht sich Resonanz. Die Vernetzung von freiwillig Tätigen schuf solche Möglichkeiten des Austausches und der Anerkennung. In Gemeindeworkshops ermittelten Freiwillige Bedürfnisse, priorisierten sie und leiteten daraus Handlungsempfehlungen ab. Diese dienen den Behörden als Entscheidungsgrundlage, um konkrete Massnahmen umzusetzen und das freiwillige Engagement in ihrer Gemeinde zu stärken.
Die Wirkung des Projektes «Landschaf(f)t Zusammenleben» beschränkt sich nicht nur auf die beschriebenen Ergebnisse: Neue Denkansätze, das Bewusstsein für die regionale Bedeutung von gesellschaftlichen Themen und die Empfänglichkeit der Politik für diese Belange lösten zusätzliche Aktivitäten in der gesamten Region mit ihren 17 Gemeinden aus. Dieser Lern- und Multiplikationseffekt ist überaus willkommen und wird zukünftigen Projekten den Boden ebnen. Allerdings erfordert eine solche Dynamik entsprechende Steuerung, Koordination und die Verknüpfung aller Aktivitäten unter einem Dach – das die gesamte Trägerregion umfassen muss.
Um dieses gemeinsame Dach zu verwirklichen, wird die neu geschaffene «Kommission für Gesellschaft und Zusammenleben» in die Strukturen des Regionalen Entwicklungsträgers, RET eingebettet. Gesellschaftsfragen gehören somit neu zum Grundauftrag des RET. Das schafft nicht nur die Möglichkeit zu Synergiekoordination, sondern auch die Voraussetzung, dass sich die Aktivitäten auf die gesamte Region Sursee-Mittelland erstrecken und als Daueraufgabe des RET wahrgenommen werden.
Letzte Änderung 09.03.2022