Mit dem Projekt «Impuls Zusammenleben» wollten die teilnehmenden Gemeinden das Zusammenleben künftig aktiv mitgestalten. Die Gemeinden der Region Aargau Süd erachteten es als sinnvoll, zunächst eine Strategie zur Förderung eines guten Zusammenlebens zu entwickeln. Vorhandene Synergiepotentiale sollten genutzt und neue Grundlagen geschaffen werden.
«Impuls Zusammenleben» sollte das Engagement im Bereich des Zusammenlebens fördern, die gesellschaftliche Integration und den sozialen Zusammenhalt in den Gemeinden der Region stärken. Zielgruppe des Projekts war die Gesamtbevölkerung. Die Umsetzung erfolgte in vier Handlungsfeldern: Freiwilligenarbeit, Integration, frühe Kindheit und Jugend mit jeweils spezifischen Zielsetzungen pro Teilbereich.
Handlungsfeld Freiwilligenarbeit
Ziele:
- Die Sichtbarkeit und Wertschätzung des freiwilligen Engagements sind erhöht.
- Das freiwillige Engagement wird gefördert.
- Vereine für freiwilliges Engagement öffnen sich für Interessierte.
- Vernetzungs- und Zusammenarbeitsprozesse sind initiiert.
Umsetzung:
Das Engagement von Freiwilligen wurde in eigenen Projekten gefördert (Onderwerch, Integrationsprojekte) und Interessierte in Veranstaltungen sowie mit Öffentlichkeitsarbeit angesprochen. Zudem wurden Vernetzungsanlässe wie das «Gipfeltreffen der VereinspräsidentInnen» ins Leben gerufen, die regionale Mitgliedschaft bei Benevol angestrebt und der kantonale Auftrag für eine «Koordinationstelle für Freiwilligenarbeit im Flüchtlingsbereich (KFA)» übernommen. Die Koordinationsstelle hat Angebote wie das Bewerbungsatelier oder die Vermittlungsstelle «Jobwärts» für Gemeindeeinsätze für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene geschaffen.
Handlungsfeld Integration
Ziele:
- Struktur zur operativen Umsetzung des Integrationsförderauftrages ist etabliert.
- Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure sind gewährleistet.
- Fachliche und operative Unterstützung der regionalen Strukturen wird geleistet.
- Zielgruppen werden erreicht; Zusammenarbeit mit Schlüsselpersonen ist etabliert.
- Für Personen mit Migrationshintergrund besteht eine niederschwellige Anlaufstelle mit Beratungsangeboten.
Umsetzung:
Es wurde eine regionale Fachstelle Integration ins Leben gerufen, die Einzelpersonen, Fachstellen, Gemeinden mit Informationen versorgt sowie Fachunterstützung und Beratungen anbietet und zudem die unterschiedlichen Angebote koordiniert. Die Zusammenarbeit mit lokalen Integrationsakteuren wurde intensiviert und im Hinblick auf den Bedarf von spezifischen Zielgruppen (albanisch-, arabisch-, tigrinya- sprachige MigrantInnen) wurden geeignete Informations- und Integrationsangebote aufgebaut. Veranstaltungen und Plattformen förderten den Austausch zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Zugwanderten.
Handlungsfeld frühe Kindheit und Familie
Ziele:
- Der Vorschulbereich wird in die Integrationsarbeit miteinbezogen, frühe Sprachförderung wird umgesetzt.
- Die Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure sind gewährleistet.
Umsetzung:
Für den Bereich frühe Kindheit wurden ein regionales Netzwerk aufgebaut und eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Es wurde Informationsmaterial aufbereitet, eine Angebotsübersicht geschaffen und Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Mit einer Situationsanalyse wurde ein Strategieprozess angestossen. Diese Strategie wird gemeinsam mit den Gemeinden und den relevanten Akteuren umgesetzt. Dank dieser Grundlage konnte Impuls Zusammenleben zur Pilotregion für die kantonale Strategie in der frühen Sprachförderung werden.
Handlungsfeld Jugend
Ziele:
- Die Partizipation am gesellschaftlichen Leben und das Engagement für das Gemeinwesen sind gestärkt.
- Eine konstruktive Auseinandersetzung mit Herausforderungen des Zusammenlebens wird gefördert.
- Mit Treffpunkten und geeigneten Räumlichkeiten stehen Orte für die Jugendkultur zur Verfügung.
- Eine Anlaufstelle für Jugendfragen informiert, aktiviert und animiert die Zielgruppe.
Umsetzung:
Es wurden eine regionale Fachstruktur Jugend und Soziokultur aufgebaut sowie ein regionales Freizeithaus eröffnet, wo Jugendliche Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten durchführen können und das auch Vereinen für ihre Aktivitäten zur Verfügung steht. An Festen und Feierlichkeiten in einzelnen Gemeinden wurden die Jugendlichen als Zielgruppe speziell angesprochen und beteiligt. Überdies wurden Vorarbeiten für eine digitale Info- und Partizipationsplattform für die Region geleistet.
Projektförderung Zusammenleben und soziale Integration
Ziele:
- Die lokalen Akteure erkennen die Bedeutung des Themas Zusammenleben und soziale Integration.
- Vereine, Organisationen und Einzelpersonen engagieren sich mit eigenen Projekten im Bereich Zusammenleben.
- Engagierte werden bei der Realisierung und Weiterentwicklung von Projekten und Angeboten fachlich, materiell und finanziell unterstützt
Umsetzung:
Es wurden lokale Initiativen und Projektvorhaben unterstützt, wie etwa «Respect!» für die Fussballvereine der Region, der Aufbau eines Wyna-Beachs, einer Strandzone für Begegnungen, ein Tanzprojekt, Samstagmärkte und der Aufbau eines Eltern-Kind-Treffs.
Anfang 2020 begann die Überführungsphase des «Periurban»-Projektes in die regionalen Regelstrukturen. Mit Unterstützung einer externen Fachperson konnte ein Konzept samt Kostenmodell erarbeitet werden. Das Projekt wird in den Strukturen des Verbands «aargauSüd impuls», dem Regionalplanungsverband weitergeführt. Die beteiligten Gemeinden haben dieser Verstetigung zugestimmt und die entsprechenden Mittel gesprochen und der Kanton Aargau beteiligt sich massgeblich mit Mitteln aus dem kantonalen Integrationsprogramm KIP. Damit sind die Voraussetzungen für eine regionale Fachstelle in der Region AargauSüd gegeben, die ab 2022 im Regelbetrieb arbeitet.
Letzte Änderung 09.03.2022